Kraubath an der Mur
Marktgemeinde Kraubath an der Mur
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leoben | |
Kfz-Kennzeichen: | LN | |
Fläche: | 27,44 km² | |
Koordinaten: | 47° 18′ N, 14° 56′ O | |
Höhe: | 632 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.368 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8714 | |
Vorwahl: | 03832 | |
Gemeindekennziffer: | 6 11 07 | |
NUTS-Region | AT223 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 1 8714 Kraubath an der Mur | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Erich Ofner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Kraubath an der Mur im Bezirk Leoben | ||
Leising und Kraubath von Süden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kraubath an der Mur ist eine Marktgemeinde mit 1368 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Leoben im österreichischen Bundesland Steiermark.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kraubath an der Mur liegt im mittleren Murtal zwischen den Städten Leoben und Knittelfeld.
Geografische Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet ist in fünf Bereiche gegliedert:[1]
- Der Norden und Westen gehört zu den Seckauer Tauern. Sie erreichen mit dem Klockkogel eine Höhe von 1576 Metern und sind größtenteils bewaldet. Geprägt wird das Landschaftsbild vor allem vom tief eingeschnittenen Kraubathbach und seinen Zuflüssen.
- Im Südwesten schließt die im Tertiär geformte Senke von Laas an, eine Einsattelung zwischen den kristallinen Seckauer Tauern im Norden und dem Gulsen im Süden.
- Der Südwesten wird vom Serpentinzug des Gulsen gebildet, der zwischen der Laaser Senke und der Mur liegt.
- Der Schwemmkegel, auf dem der Ort Kraubath liegt, ist eine postglaziale Aufschüttung des Kraubathbaches.
- Im Südosten der Gemeinde liegt das Murtal mit dem epigenetischen Murdurchbruch von Preg.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Kraubath an der Mur (1108)
- Kraubathgraben (45)
- Leising (215)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Kraubath und Kraubathgraben.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mautern in Steiermark | Kammern im Liesingtal | |
Sankt Marein-Feistritz (MT) | Sankt Stefan ob Leoben | |
Sankt Margarethen bei Knittelfeld (MT) |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dass das Gebiet von Kraubath bereits in der Steinzeit bewohnt war, zeigt ein 5000 Jahre altes Steinbeil aus Serpentin, das bei Straßenbauarbeiten entdeckt wurde. Ebenfalls ein Zufallsfund waren ein Bronzeschaftlappenbeil, eine Speerspitze und eine Fibel aus der Hallstattzeit. Untersuchungen zeigten, dass dies Grabbeigaben aus der Zeit um 500 vor Christus waren. Aus der Römerzeit wurden Münzen, Quadersteine und Teil eines Grabmals mit zwei Delphinpaaren gefunden, die auf das 2. nachchristliche Jahrhundert datiert wurden.
Auf eine slawische Besiedlung weisen Flurnamen hin. Um 1050 wird der Ort als Chrowata erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Schreibweisen waren Chrowat (1080), Chrawat (1208) Dorf Chrabat (1292) und Krauat (1357).
Die Kirche zum hl. Georg wird erstmals 1196 als ecclesia sancti Georgii ad Chrowat in einer Urkunde des Erzbischofs Adalbert III. von Salzburg genannt. Ab 1524 gab es eigene Seelsorger in Kraubath, die zugehörige Pfarre war jedoch St. Michael.
In den Jahren 1713 und 1714 starb ein Sechstel der damaligen Bevölkerung von 354 Menschen an der Pest.
1786 wurde das erste Schulhaus gebaut. Es wurde 1843 durch das heute noch bestehende Gebäude ersetzt. Eine eigenständige Gemeinde wurde Kraubath im Jahr 1850.
Durch den Abbau von Magnesit in der Gulsen erlebte die Gemeinde von 1860 bis 1922 einen wirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahr 1907 wird eine eigene Magnesithütte in der Nähe des Bahnhofes errichtet. Bei deren Schließung verlieren 150 Menschen ihren Arbeitsplatz.
In den Jahren 1985 bis 1988 werden Bauarbeiten zur Schnellstraße S36 zur Errichtung des drei Hektar großen Badesees Kraubath genutzt.[3][4]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Kraubath hl. Georg
- Postmeilenstein
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 41 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden dreizehn im Haupt-, 27 im Nebenerwerb und einer von einer Personengemeinschaft geführt. Die Haupterwerbsbauern bewirtschafteten mehr als die Hälfte der Flächen. Die größten Arbeitgeber im Produktionssektor waren die Bereiche Wasserver- und Abfallentsorgung sowie die Bauwirtschaft. Von den 159 Erwerbstätigen des Dienstleistungssektors arbeiteten vierzig Prozent im Handel und ein Viertel in sozialen und öffentlichen Diensten.[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[8] | 2011 | 2001 | 2021[8] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 27 | 41 | 45 | 44 | 52 | 45 |
Produktion | 13 | 13 | 9 | 95 | 71 | 68 |
Dienstleistung | 70 | 60 | 34 | 212 | 159 | 144 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Berufspendler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 wohnten 615 Erwerbstätige in Kraubath. Davon arbeiteten 147 in der Gemeinde, mehr als drei Viertel pendelten aus. Aus der Umgebung kamen 135 Menschen zur Arbeit nach Kraubath.[9]
Fremdenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde bildet gemeinsam mit St. Margarethen bei Knittelfeld den Tourismusverband „Almfrische Gleinalm“. Dessen Sitz ist St. Margarethen bei Knittelfeld.[10]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bahn: Kraubath liegt an einer Teilstrecke der Rudolfsbahn.
- Straße: Kraubath liegt an der Murtalschnellstraße.
- Rad: Der Mur entlang verläuft der Murradweg R2. Bei Kraubath zweigt davon der Seckauer Alpenradweg R24 ab, der über die Senke von Laas nach Gaal führt.[11]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, und 5 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 3 SPÖ, und 1 Christlich Soziale Bürgerliste.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[12]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bürgermeister seit 1945 waren:[13]
- 1945 Kurt Unterholzer
- 1945–1946 Hans Wörister
- 1946–1952 Franz Schöffauer
- 1952–1957 Benjamin Krempl
- 1957–1979 Florian Erler
- 1979–1983 Georg Pfortner
- 1983–1990 Wilhelm Kieberl
- 1990–2013 Erwin Puschenjak (ÖVP)
- seit 2013 Erich Ofner (ÖVP)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: Das Wappen der Gemeinde zeigt in einem von Silber und Kürsch halbgespaltenen Schilde zwei schräggekreuzte silberne Berghauen im unteren grünen Felde.[14]
Partnerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partnergemeinde ist Koszentin.[15]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1955: Karl Gottfried zu Hohenlohe-Ingelfingen (1879–1960), Gutsherr und Politiker[16]
- 2015: Christoph Strasser (* 1982), Extremsportler
- 2020: Stefan Posch (* 1997), Profifußballer[17]
- Ladislaja Gräfin und Edle Herrin von und zu Eltz (1920–2023)[18]
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhard Sachsenhofer (* 1960), Geologe
- Christoph Strasser (* 1982), Extremsportler
- Lukas Hasler (* 1996), Konzertorganist
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 61107 – Kraubath an der Mur. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Über Kraubath | Geografische Grobgliederung. Marktgemeinde Kraubath, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Über Kraubath -| Frühgeschichte, Besiedlung, Chronologie. Marktgemeinde Kraubath, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Historischer Grundbuchauszug Kraubath an der Mur, Geschichte. Abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kraubath an der Mur, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kraubath an der Mur, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kraubath an der Mur, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 4. November 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kraubath an der Mur, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 296. ZDB-ID 1291268-2 S. 623.
- ↑ Seckauer Alpenradweg R24 – BERGFEX – Fernradweg – Tour Steiermark. Abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Politik in Kraubath – Marktgemeinde Kraubath. Abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Über Kraubath | Wappen. Marktgemeinde Kraubath, abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Partnergemeinde – Marktgemeinde Kraubath. Abgerufen am 10. Februar 2021.
- ↑ Sonntagspost (24. April 1955), S. 26.
- ↑ Ehrenbürgerschaft Stefan Posch – Gemeindetagebuch – Marktgemeinde Kraubath. Abgerufen am 20. Juli 2020.
- ↑ Traueranzeige Ladislaja Gräfin und Edle Herrin von und zu Eltz vom 14. Januar 2023, abgerufen am 14. Januar 2023